Freitag, 25. Juli 2008

Heute die Anmeldung zur Frankfurter Buchmesse bekommen. Ich bin das erste Mal dabei, und sehr neugierig. con dedizione wird auf der weltgrößten Buchmesse vertreten sein! Wenn das kein Ereignis zum Feiern ist!

Grüße an meine treuen Leser,

Pearl

Donnerstag, 24. Juli 2008

Wunderbar! Jetzt laufen mir die Kunden schon die Bude ein ...
irgendwas bewegt sich, irgendwo. Weiter so!

Dienstag, 22. Juli 2008

Tagebucheintrag/Leseprobe zu "Fragmente einer Dressur":

Schön! Die zweite Auflage von "Zweieinhalb Wochen" ist verkauft. Immer noch läuft das Buch...
Hier auf vielfältigen Wunsch noch eine Leseprobe aus: "Fragmente einer Dressur":

Leseprobe drei:

‹Mein Liebes, schreibe mir bitte möglichst schnell zurück, ob du ab Mitte Juni ein paar Wochen Zeit hast.›
Ungläubig starre ich auf die Karte. Er lebt.
Fieberhaft notiere ich eine Antwort und schicke sie per Eilzustellung an die angegebene Adresse in Montevideo. Zwei Wochen später erreicht mich ein Brief von ihm; sein Inhalt ist genauso knapp:
‹Fliege am 20. Juni nach Marseille. Das Ticket liegt bei. Du wirst am Flughafen abgeholt. Ich wünsche, dass du bei deiner Ankunft eindeutig gekleidet bist. Wo du dich umziehst, ist deine Sache; meinetwegen im Flugzeug. Auch die Zusammenstellung deines Outfits überlasse ich dir. Ich wünsche, eine Frau zu empfangen, der jeder Mann ansieht, was sie ist: Sexsklavin. Ich denke, wir verstehen uns. Ich freue mich auf dich.›
Was um Himmels willen ist ‹eindeutig gekleidet›? Und was soll das? Jetzt haben wir Sommer; voriges Jahr bei der Trennung sprach er von Frühling. Das ist keine Beziehung mehr, oder? Mit welchem Recht stellt er überhaupt Forderungen?
Sexsklavin. Verdammt, ich bin das nicht. Ich bin eine alleine gelassene, ehemalige Sklavin, und genau das hat er zu verantworten. All diese endlosen Monate des Wartens – Quatsch, ich habe nicht mehr gewartet, ich habe gearbeitet und gewichst, mehr nicht. Und das war kein Leben. Oder doch?
Aber was tue ich nun? Seinen Anweisungen folgen? Warum? Sexsklavin. Werde ich etwa geil? Mist, warum nur?




Cover meines dritten Buches: "Fragmente einer Dressur"

Cover meines zweiten Buches: "Texte der Sehnsucht"

Leseprobe aus meinem dritten Buch: "Fragmente einer Dressur"

«Sag mir, was hältst du davon, wenn ich mir dein hinte­res Fickloch jetzt richtig vornehme?»
Hilflos schüttele ich den Kopf.
«Aber dazu bist du doch da. Dreh dich um.»
Hastig tue ich es.
Er fesselt mir die Arme hinter dem Rücken. Dann fasst er mir ans Kinn: «Aufmachen», und steckt mir erneut die Klammer in den Mund. Er streift Jeans und Slip ab. Beim Anblick seines harten Schwanzes vergesse ich fast den Druck auf meinem Kiefer.
«Oder ich benutze erst einmal deinen Mund. Was hältst du von dieser Version?»
Er dreht an der Klammer. Mein Kiefer wird auseinander gezwungen. Entsetzt schüttele ich den Kopf.
«Ich glaube, ich werde deinem so einladend geöffneten Mund den Vorzug geben. Weißt du auch, warum?»
Er wartet meine Antwort nicht ab und hält mir den Dildo vor das Gesicht. «Du bist nicht sauber. Und das wirst du lernen. Ich zeige dir gleich, wie du dich in Zukunft für mich zu reinigen hast. Aber du wirst einsehen, dass ich dein hinteres Fickloch in diesem Zustand als im Moment nicht benutzbar betrachte, oder nicht?»
Was tun? Wehren? Dann wird es noch schlimmer. Zu­stimmen? Er wird mich jetzt ficken, so, wie er es will. Mist, was mache ich nur?
«Und du wirst auch einsehen, dass ich nicht willens bin, noch lange zu warten, oder nicht? Du hast mich nämlich richtig schön aufgegeilt, du zickige, kleine Schlampe.»
Er streicht mir mit seinem Schwanz über die Lippen: «Wenn du brav bist, nehme ich dir dabei die Klammer ab. Ich werde dann aber nicht mit dir über die Auslegung des Wortes ‹Benutzen› diskutieren, ist das klar?»
Heftig nicke ich.
Zumindest diese Folter ist erst einmal vorbei. Ich lo­ckere den Kiefer.
«Sprich mir nach: ‹Bitte benutze meinen Mund, Herr.›»
Alles in mir verkrampft sich.
«Sieh mich an!»
Verzweifelt tue ich es.
«Was erwarte ich von dir?»
«Dass ich den Mund aufmache und mich benutzen lasse», flüstere ich, den Tränen nahe.
«Ja. Aber ich erwarte noch mehr von dir. Weißt du, was ich meine?»
«Ich – nein, ich weiß es nicht.»
«Vertrauen.»
Beschämt senke ich den Kopf. Meine Gedanken rasen. Vertrauen. So einfach? Das kann ich nicht -

Leseprobe aus: "Fragmente einer Dressur"

«Seit wann, mein Liebes, hast du Angst?»
Er lächelt, und in dem Augenblick überflutet mich ein unglaubliches Wärmegefühl, ja, Liebe für ihn, denn er weiß, denn er versteht, er versteht mich blind. Und ich betrete die kleine, goldene Brücke, die er mir angeboten hat.
«Woher weißt du das?»
«Ich glaube, du musst mir sehr viel erzählen. Nein, du wirst es mir erzählen, ich verlange es von dir. Aber das machen wir später. Jetzt möchte ich zuerst einmal wissen, was du wirklich von mir willst.»
«Ich will –»
«Ja?» Er lacht fast; deutlich kann ich den Schalk in seinen Augen erkennen.
«Ich kann es nicht sagen.»
«Du kannst. Ich weiß, dass du es kannst. Vergesse deine Angst und sage es mir.»
«Ich will, dass du mich sexuell unterwirfst.»
Endlich ist es heraus; ich atme tief durch.
Er bleibt ruhig. «Aha. Und was meinst du damit?»
Mit dieser Frage habe ich nicht gerechnet.
«Ich weiß nicht so recht. Nein, ich meine, ich habe es doch eben schon erzählt.»
«Du hast nur Andeutungen gemacht. Dabei weißt du genau, was du willst. Du weichst mir permanent aus; ich könnte auch sagen: Du lügst mich die ganze Zeit an. Und es wird Zeit, dass du damit aufhörst. In Zukunft erwarte ich von dir, dass du dich deutlich ausdrückst.»
«Ich kann nicht», flüstere ich.
«Du wiederholst dich. Du kannst es. Diese Ausrede lasse ich ab heute nicht mehr gelten.»
Ich erröte und schweige.
Wieder wartet er.
Womit anfangen? Warum bin ich so hilflos? Warum ist es so schwer, darüber zu reden? Aber ich muss.
«Ich will, dass du solange mit mir spielst, mich manipulierst, bis ich willenlos bin unter deinen Händen. Und dann alles mit mir tust, was du willst. So, wie es damals war, in Tønder, als es anfing.»
«Warum sollte ich überhaupt noch irgendetwas von dir wollen, nach dem, was vor ein paar Tagen passiert ist?»
Ich beiße mir auf die Lippen.
«Warum soll ich mir die Mühe machen, eine zickige, undankbare Frau zu unterwerfen, die noch dazu nicht einmal fähig ist, zu sagen, was sie will? Erkläre mir, was habe ich davon, dich zu unterwerfen?»
Nein –
Schon wieder diese Scheiß Tränen! Was soll das? Was soll diese Demütigung? Warum bringt er mich erst dazu, all das zu sagen, und dann das?
«Es tut mir leid, was vorgestern passiert ist. Ich habe plötzlich Angst bekommen.»
«Gut.» Kurz schweigt er. «Du willst, dass ich dich unterwerfe. Ich nehme das zur Kenntnis. Ich tue es zu meinen Bedingungen; das bedeutet, du hast diese zu akzeptieren. Möglicherweise wird es Auswirkungen auf deinen Alltag, dein Leben haben, wenn wir zusammen sind. Ist dir das klar?»
«Was meinst du damit?»
«Inwieweit unser Alltag miteinander vereinbar ist, darüber können wir später reden; ich denke, wir kommen diesbezüglich zu einer Einigung. Jetzt möchte ich erst einmal das Grundsätzliche abklären: Woher willst du denn überhaupt wissen, was sexuelle Unterwerfung für mich heißt, mein Liebes?»
Ich atme auf.
«Ich weiß es nicht. Aber ich will es.»
«Du hast sehr viel Vertrauen zu mir.» Er geht zu mir und nimmt meine Hände: «Und was ist mit deiner Angst?»
«Ich habe sie immer noch», murmele ich.
«Und trotzdem diese Hingabe? Ich danke dir dafür.» Er hebt meinen Kopf und küsst mich sanft. «Bist du nie damit reingefallen?»
«Ja, das bin ich. Darüber möchte ich nicht reden.»
«Natürlich.» Er setzt sich wieder mir gegenüber hin. «Das tun wir ein anderes Mal. Nun zu meinen Bedingungen.»
Er zündet sich eine neue Zigarette an und nimmt ein paar Züge. Geduldig warte ich.
«Wenn ich eine Frau sexuell unterwerfe, heißt das: Ich –»

Bild aus meinem zweiten Buch: "Texte der Sehnsucht"

Kurzgeschichte aus meinem zweiten Buch: "Texte der Sehnsucht"

Hamburg bei Nacht – die Wölfe warten

Mein Körper schreit nach dir, mein Liebster; ich halte es nicht mehr aus.

Wieder ist sie da, diese Unruhe, denn ich verzehre mich, verzehre mich nach dir. Längst sind meine äußerlichen Wunden verheilt, doch die innere schwärt, sie treibt mich hinaus. Raus in die Straßen, raus in die Gassen dieser nackten Stadt, raus in die kalte Winternacht. Der wilden Witterung will ich mich aussetzen, dem Sturm mein schmerzverzerrtes Gesicht darbieten, auf das er es peitsche, auf das meine Tränen endlich versiegen.

Und, ich tue es. Folge meinem Drang, mich zu bewegen, eigentlich sinnlos, endlos zu bewegen – Bewegung nur um ihrer selbst willen? – ich weiß es nicht. Egal, es ist so, ich muss hinaus; dahin, wo der Wind, dahin, wo das Wetter ist; ich haste zum Hafen, zum Wasser, zur sturmgepeitschten See. Dunkle Gestalten flüchten vorbei, sie haben es eilig, dem aufziehenden Orkan zu entkommen. Gut so, denn ich habe es nicht; ich will ihn, den Sturm, auf dass er den Sturm in meiner Seele auslösche, diesen alles vernichten Wirbelsturm, der mal wieder droht, mich in seine klaffenden Abgründe zu zerren.

Endlich der Hafen, schwärzer als die Nacht.

Ich schreie in den Wind, meinen Schmerz, meine Sehnsucht. Ich will was tun, ja, muss was tun; ich balle meine Hände und laufe herum wie ein Tier ohne Ausweg, gefangen in einem Käfig, einem unsichtbaren Käfig der Sehnsucht, hinter dessen dicken Gitterstäben seine unendlich blauen Augen aufblitzen. Sein Lachen, seine Stimme, immer noch so tief in mir ... weiter schreie ich, keiner hört mich, aber egal. Nein, gut so; vielleicht würde man die schmale Frau in den ausgebleichten Jeans und der schwarz-abgenutzten Lederjacke, die in einer eiskalten Winternacht schluchzend im Hamburger Hafen mit ihren Fäusten gegen eine raue Hauswand hämmert, einsperren. Ich will meinen Kopf nehmen, tue es und der Schmerz bringt mich wieder zur Besinnung. «Schön», flüstere ich zu mir selber: «Es funktioniert. Schmerz kann Schmerz verdrängen. Ich will mehr.»

Weiter streife ich durch die Straßen. Würde man mich fragen, würde ich nicht wissen, wohin ich will; aber tief in meinem Inneren weiß ich es längst.

Denn da ist noch das andere, genauso tief in mir. Der Schmerz in meinem Kopf – Blut läuft mir über die Stirn, achselzuckend wische ich es ab – ist gut, aber nicht genug; denn da ist noch die andere Leere in mir. Die Leere, die Besitz sein will, gefüllt, nur von ihm. «Wo bist du, mein Lieber, wo bist du, verdammt? Ich kann nicht ohne dich! »

Wieder halte ich inne, der Regen pladdert stärker; wieder will ich zusammmenbrechen, einfach da, wo ich

stehe, ein Häufchen Elend in einer kalten Hamburger Nacht. Und wieder kommen mir seine letzten Worte: «Geh und lebe, ich weiß, du kannst es», in den Sinn.

Und – ich tue es. Mit zusammengebissenen Zähnen rappele ich mich auf. Und wandere dahin, wo sie sind. Die, die meine Leere füllen werden, für zumindest eine Nacht. Die Leere zwischen meinen Schenkeln, die er hinterlassen hat, die Leere meines Mundes, auf dass er nicht mehr schreie, die Leere an anderen Stellen, ich will sie gefüllt fühlen und so, obwohl Illusion, in Gier verwandeln. Es wird funktionieren, ich weiß es, ich habe es erfahren; unzählige Hände, unzählige Körper, unzählige Schwänze können nicht lügen. Ich lächele, denn sie werden da sein, die Wölfe, die mich nehmen werden, besinnungslos vor Gier, bis ich mich aufgeben kann, fallen lassen in Lust, endlich meinen Schmerz vergesse.

Und ich tue es.



Gedicht aus meinem zweiten Buch: "Texte der Sehnsucht"

Sinne

Einst bestand ich

aus Augen zum Sehen

Ohren zum Hören

eventuell Zunge um Essen zu schmecken.

Dass Fingerspitzen ertasten

dass Lippen erforschen

dass Zunge berührt

dass Haut erschauert

dass Haut erzittert

dass Haut schweißnass unter deinen Händen

erglüht,

sich mit all ihren Poren

nach dir verzehrt

und Sättigung findet,

ist vollkommen,

ist allumfassend –

Ich bin.

Mein erster Roman: "Zweieinhalb Wochen".

Leseprobe aus meinem ersten Roman: "Zweieinhalb Wochen".

Leseprobe aus:

„Zweieinhalb Wochen“

Er streicht mit den Fingerspitzen über mein Gesicht: »Ich finde es seltsam. Was man liebt, schlägt man doch nicht, oder?«

»Nein, natürlich nicht, aber so einfach ist das nicht, alles hat zwei Seiten. Ich – ich kann nicht gut darüber reden.«

»Versuch es.«

Ich starre eine Zeitlang ins Feuer.

»Nun, es ist so, ganz ehrlich gesagt: Schmerz ist Lustgewinn für mich. Ich weiß nicht, ob du dir das vor­stellen kannst, aber es ist so … Nur, so stark wie bei dir habe ich das noch nie empfunden, schon beim ersten Mal, weißt du noch, an dem See in Tønder? Ich hätte so etwas niemals von jemand anderem mit mir machen lassen, geschweige denn von einem Fremden. Bei dir war es mir egal. Von Anfang an. Es macht mir nichts aus, wenn du mir wehtust, im Gegenteil. Es erregt mich.«

»Ich danke dir für deine Offenheit, aber ich kann es mir immer noch nur sehr schwer vorstellen. Obwohl es faszinierend ist. Wärest du denn dazu fähig, mich zu schlagen?«

»Wenn du es dir wünschen würdest, könnte ich es. Aber«, ich zögere, »da ist noch etwas anderes, zwi­schen uns – nein, dich könnte ich nicht schlagen. Weil du es bist. Du verstehst?«

»Ich glaube, ja.« Er lächelt: »Ich denke, entscheidend ist, dass man es wirklich will, weil es erregend ist. Ich kann es mir kaum vorstellen. Zumindest jetzt, im Nachhinein.«

»Warum? Fehlt dir dazu die Phantasie?«

»Nein, natürlich nicht, das ist bestimmt das Aller­letzte, was mir fehlt.« Er hält eine Weile inne und als er fortfährt, ist seine Stimme rau geworden: »Ich habe lange darüber nachgedacht, was gestern passiert ist, und darüber, was du anschließend gesagt hast. Ich habe deshalb Schwierigkeiten damit, weil es Macht bedeutet. Du gibst mir Macht. Über dich. Durch deine Worte. Und Macht kann verführerisch sein. Nein, was rede ich da, Macht ist verführerisch.«

»Aber Liebe ist immer Macht.«

»Ja, in gewisser Weise schon. Aber ich rede jetzt von einer anderen Macht. Von der Macht, die du mir frei­willig eingeräumt hast. Über dich.«

»Meinst du, du kannst mit ihr nicht umgehen?«

Er lacht auf: »Ich weiß nicht, es ist eine völlig neue Erfahrung für mich. Und die einzige Erfahrung, die ich bis jetzt damit gemacht habe, war nicht schön für mich. Zumindest nachher habe ich mich verachtet.«

Montag, 21. Juli 2008


Leseprobe aus meinem ersten Roman: "Zweieinhalb Wochen".

Leseprobe aus:

„Zweieinhalb Wochen“


Wenn ich später an diese Stunden, die nun folgen, zu­rückdenke, fallen mir als Erstes die Farben Schwarz und Rot ein, denn sie sind allgegenwärtig.

Rotorange glüht das Feuer im Kamin, nur unterbro­chen von gelegentlichem Knacken des dunklen Holzes und dem anschließenden kurzen, hellen Funkensprühen. Es zeichnet bizarre Schatten auf die Umgebung, Schat­ten, die sich ständig in Form und Farbe verändern; wäh­rend die weiter entfernt brennenden Kerzen dem Gan­zen einen ruhigen blassorangefarbenen Rahmen geben.

Rot ist die Spitze des Joints, die sich ins Hellorange verfärbt, wenn wir daran ziehen. Rötliche Schatten er­hellen sein Gesicht unter dem nun schwarzen Haar, auf dem ebenfalls die Flammenschatten liegen, und hypno­tisch schwarz glühen seine Augen vor dem Lodern des Feuers, als er mich ansieht.

Meine Gedanken kreisen und tanzen, wie die Flam­men im Kamin, und werden schließlich ruhiger, bis ich vollständig in dieser dunklen, schemenhaften, das Fla­ckern des Feuers widerspiegelnden Welt versinke; ich sitze nur da und lasse sie auf mich einwirken, um sie schließlich zu genießen.

Ich genieße es, als er meinen Bademantel öffnet und ihn abstreift. Ich liebe den Blick dieser schwarzen, durchdringenden Augen auf mir und lasse mich nach hinten sinken. Tief atme ich ein, um diesen einzigarti­gen Geruch wahrzunehmen, an den ich mich immer erinnern werde: ein Aroma bestehend aus brennendem Holz, Haschisch, seinem Geruch, als er sich über mich beugt und mich küsst, und ist da nicht noch irgendwo ein kaum wahrnehmbarer Unterton von Orange?

Rot flackern die Flammen auf meiner nackten Haut und tauchen mein Haar in ein Meer von dunkler Bronze; Rot erscheint vor meinen Augen, als ich sie schließe und den Kopf in den Nacken lege.

Kaum nehme ich ihn wahr, so zögernd sind seine er­sten Berührungen, leicht wie eine Vogelfeder und sanft wie die warme Abendluft, die gerötet ist von der unter­gehenden Sonne; und ich strecke die Hand aus, um ihn zu ertasten, festzustellen, ob er es wirklich ist, und nicht ein Windhauch in einer schwarzroten Traumwelt. Seine Hand schließt sich um die meine, und ich fühle seine Lippen auf mir. Dann fährt er fort, mich zu strei­cheln, nun jedoch fordernder.

Rote Funken entzünden sich auf meinem Körper, dort, wo er mich berührt; ganz nah über mir ist sein Gesicht; und auf geradem Wege in mich einzudringen scheinen diese nachtdunklen Augen, umgeben von der noch dunkleren Ahnung seiner Haare, hinter der ver­schwommen das Flackern des Feuers aufscheint. Tief in die Schwärze dieser Augen stürze ich, als sein Mund sich mit dem meinen vereint; tief hinab in einen unend­lichen, dunklen Abgrund, in dem irgendwo winzig klein die blassrote Flamme der Lust auftaucht. Mit jeder sei­ner Zärtlichkeiten, mit jeder seiner Berührungen wächst sie, vom kaum vernehmbaren, schwachen, rötlichen Funken zum verzehrenden, dunkelroten Flammensturm, der alles, was sich ihm entgegenstellt, vernichten will.

Und doch bleibe ich ruhig liegen und genieße nur, ein leises Lächeln auf den geöffneten Lippen; es ist mir, als schwebte ich zeitlos in einem Feuer; einem Feuer, das nicht verbrennt, sondern nur einhüllt in eine allumfas­sende wohlig-warme, glutrote Wolke. Ich genieße es, denn ich spüre, er wird zu mir kommen, wenn die Zeit reif ist; und ich vertraue ihm, dass er weiß, wann es soweit sein wird.

Und als es soweit ist und mich der dunkelrote Flam­mensturm ganz erfasst hat, ist er auf mir, in mir; und ich schaue ihn an, um ihn ganz wahrzunehmen, ihn ganz in mich aufzusaugen, jede einzelne Faser von ihm zu erfassen. »Schon?«, flüstere ich, als ich mich un­endlich lang verströme; es ist ein anhaltendes Fliegen und klingt kaum vernehmbar ab, nachdem er sich eben­falls gesättigt hat.

Noch lange verzaubern die roten Flammen unsere ru­henden Körper, sie umhüllen uns mit allmählich schwächer werdenden Schatten und lassen uns schließ­lich in der Schwärze der Nacht zurück.

Als ich nochmals aufwache, liegt er bei mir; er hat den Arm um mich gelegt und schläft. Der Raum ist in graues Dämmerlicht getaucht, denn das Feuer glüht nur noch schwach; doch mir ist nicht kalt, denn ich fühle mich geborgen unter der dunklen Umarmung seiner Nähe. Eine wohlige, allumfassende Ruhe erfüllt mich; ich lausche noch eine Weile seinen Atemzügen und schlafe ein.