Montag, 2. August 2010

Grau - aus: Durst - Texte und Bilder der Sehnsucht 2

Hier eine kleine, "nette" Kurzgeschichte aus meinem Buch: "Durst - Texte und Bilder der Sehnsucht 2" (ISBN: 978-3-939970-22-4). Die Geschichte heißt "Grau" und ich habe sie quasi jahrelang mit mir in Gedanken, im Ansatz, "rumgeschleppt", bis dann der Zeitpunkt gekommen war, sie aufzuschreiben.
Viel Spaß bei:

GRAU

Ich liebte ihn, ich liebte ihn, ich liebte ihn. Seine funkelnden grauen Augen, damals am See, kaum, dass ich sie sah, liebte ich ihn.
Später trieb er mich quer durch seine Zimmer, und ich liebte ihn. Später ließ er mich zappeln, leiden, warten, und ich liebte ihn.
Woher nahm er die Gewissheit, dass ich es so und nicht anders brauchte? Doch genau dafür liebte ich ihn.
Schon an diesem verregnet-nebligen Morgen, schon der erste Blick in diese Augen, und es war klar, was aus mir werden würde. Liebte ich ihn da bereits? Ich weiß es nicht. Genauso dunkelgrau wie sein feucht schimmernder langer Wettermantel waren seine brennenden Augen, die mich ma-gisch anzogen, als seien sie der einzig relevante Punkt an diesem Morgen, an diesem See. Wie im Traum stellte ich mein Rad ab, ein erneuter Blick, stumm ging ich auf ihn zu. Ich glaube, er sagte einen Satz, ähnlich wie: «Du bist gekommen», so genau habe ich es nicht mehr in Erinnerung. Was zählten Worte in diesem Moment, denn ich liebte ihn, irgendwie. Oder was war das, was mich zu ihm hinzog, dieses Band, diese Magie?
Kurz strich er mir übers Haar, dann der Griff in den Nacken, und wie selbstverständlich ging ich in die Knie. Öffnete seine Hose, tat, was ich tun konnte, bis sein: «genug, Schlampe», mich stoppte. Wieder der Griff, diesmal ins Haar, er zog mich hoch. «Du weißt, was du bist», schienen diese jetzt stahlgrauen Augen auszudrücken, aber stattdessen vernahm ich den Befehl: «Zieh dich aus.»
«Wie, hier, jetzt?»
Für einen flüchtigen Moment dachte ich daran, was passieren würde, wenn ein Spaziergänger vorbei kommen würde, aber bei dem Wetter war das eher unwahrscheinlich. Ein feiner, alles durch-dringender Nieselregen benetzte mittlerweile die Vegetation, den nass glänzenden grauen Mantel des Fremden, alles um uns herum, an diesem Morgen, an diesem See.
«Ja, hier, jetzt. Ich will deine Titten wie Euter durch den Dreck ziehen, ich will, dass du über den Schlammboden kriechst, bis dir klar wird, was du bist.»
Möglich, dass ich noch einmal nachfragte, aufbegehrte, schwach wohl nur, denn mein Schicksal schien mir besiegelt, möglich aber auch, dass ich es nicht mehr tat.
«Runter mit den Klamotten.»
Wie in Trance legte ich meine Sachen ab. Kalt? Nein. Nur noch diese hart-grauen Augen.
«Auf den Boden!»
«Auf alle Viere!»
«Nase in den Dreck!»
«Beine breit!»
Lederbekleidete Beine neben mir, Stimme über mir, weiter. Nass war es. Uneben war es. Schlammig war es.
«Die Titten in den Matsch! Richtig über den Boden schleifen lassen.»
Ich spürte seine Stiefelspitze am Arsch. An meiner weit auseinander klaffenden Fotze.
«Ah, mein kleines Schweinchen ist schon geil, wie schön, das zu sehen.»
Und ich liebte ihn. Was damals begann, dort am See, an diesem nebligen, nieselgrauen Morgen, was bereits da in Ekstase endete, nachdem er mich stundenlang, wie es mir schien, durch den Dreck hatte robben lassen, und anschließend genommen hatte, wo er wollte, setzte sich fort, wann und wo er es wollte. Einen Zettel mit seiner Telefonnummer fand ich in meinen Schuhen, als ich mich danach, völlig erschöpft, im immer noch spiegelglatten silbriggrauen See gereinigt und angezogen hatte. - Wieso war die Wasseroberfläche bloß so ruhig, nach dem Erdbeben, welches ich erlebt hatte? - Einmal rief ich ihn an, von dem Zeitpunkt an befahl er, wann, wie, wo wir uns trafen, und ich liebte ihn.
Manchmal noch, nach einem vorsichtigen Blick in seine nonchalantgrauen Augen, fragte ich ihn: «Warum tust du das?»; seine Antwort war meist dieselbe: «Damit dir klar wird, was du bist.» Einmal noch gewährte er mir auf meine Frage Einblick in das, was er lächelnd ‹seine Erkenntnis› nannte: «Es ist deine Bestimmung. Ich reiße dir alle Fassaden herunter, bis du nur noch du selbst bist, bis du endlich, endlich deine Vernunft, deinen Verstand verlierst. Und dann bist du gefügig. Weiß der Himmel, wer dich so verbockt hat, aber erst dann bist du weich wie Wachs, so, wie ich es liebe. Und dafür sorge ich, das kannst du mir glauben.»
Ich glaubte ihm. Er brauchte mich nicht mehr im Nacken herunter zu drücken, ich sank automa-tisch auf die Knie, seine wissenden grauen Augen über mir.
Und, ich liebte ihn.

Viele Grüße, Pearl

Meine Bücher erhaltet ihr hier: www.con-dedizione.de, bei amazon, im guten Buchhandel, oder ihr schreibt mir eine Mail: info@con-dedizione.de.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Cover Roman Nebelland



Nebelland - ein Abgesang
Roman, SM-Krimi
Erscheinungsdatum: Oktober 2010
Taschenbuch, Hardcover
ISBN: 978-3-939970-24-8
Subskriptionspreis bis Ende August 2010: 12,90 Euro
Danach: 15,90 Euro
Vorbestellungen bitte hier: info@con-dedizione.de und hier: info@con-dedizione.com

Montag, 21. Juni 2010

Nebelland - Krimi - Leseprobe Eins

AUTOR: PEARL
© 2009 CON DEDIZIONE, VERLAG FÜR EROTISCHE LITERATUR, KÖLN
Erscheinungsdatum: Oktober 2010
Taschenbuch, Hardcover
ISBN: 978-3-939970-24-8
Subskriptionspreis bis Ende August 2010: 12,90 Euro
Danach: 15,90 Euro
Vorbestelllungen: info@con-dedizione.de

LESEPROBE AUS „NEBELLAND“ - Krimi - EIN ABGESANG


ERSTES KAPITEL

«Wir leben poly.»
«Äh, was ist denn das?»
«Polygam. Na, Jürgen darf, wenn er einen steilen Zahn sieht – du weißt schon–», Susi zögert, und fügt dann eilig hinzu: «und ich darf das auch.»
Aha. Poly. So nennt sich das heutzutage. Wenn dem Jürgen danach ist, seinen Dödel in eine … meinetwegen, Tina zu stecken, vorausgesetzt, diese Tina erfüllt die Anforderungen eines ‹steilen Zahns›.
Ich meine, ansatzweise kann ich mir ja vorstellen, was Susi meint, schließlich bin ich nicht von Gestern: Sie meint die naturgeile, schwanzgierige, allzeit bereite Dreilochstute in ergebener Sklavinnenpose, blutjung, makellose Titten und Body, nichts hängt, versteht sich, nichts stört Jürgens erhabenes Auge; breitbeinig kniet sie natürlich, die allzeit bereite Dreilochstute, die offenen Handflächen auf den Oberschenkeln ruhend, den Blick gegen Boden gesenkt, damit SirLordMasterMeister Jürgen auch nicht in Verlegenheit kommt, ihr in die Augen blicken zu müssen – halt, stopp, ich vergaß noch etwas: Nackt ist es natürlich auch, das blutjunge, sehr erfahrene, 16jährige Nymphchen, das Jürgen eventuell reizen könnte, seinen Dödel in ihr zu versenken. Und ‹poly› nennt man das, wenn er das darf, aha. Und ›Sklavin‹ und ‹Ring der O›, aha. Verdammt, warum beschleicht mich da immer der Verdacht der weiblichen Dummheit, die sich im ‹Zeichen der O› prostituieren lässt? Kann das sein? Und Susi, mein Gegenüber, ist die auch so?
Ich versuche, Susi genauer zu fixieren; nicht, dass ich sie nicht schon öfter gesehen hätte, schließlich zähle ich sie zu meinem, wenn auch, erweiterten Freundeskreis; alleine, es gelingt mir nicht. Liegt es an der tief stehenden Sonne, die durch die riesigen Fenster des Cafés hineinschaut? Oder woran? Susi ist auch so eine?
Das kann nicht sein. Ich muss mich mit aller Gewalt beherrschen, damit ich nicht in einen Lachkrampf ausbreche, als ich mir Susi nackt und kniend, in der so genannten ‹Demutshaltung›, vorstelle. Ist doch die liebe arme Susi reichlich übergewichtig. Kein Wunder, dass Jürgen bei ihrem Anblick keine Lust mehr hat, denke ich amüsiert, aber auch ein wenig beschämt, denn ich weiß von Susis langjährigem Kampf gegen die überschüssigen Pfunde. Arme Susi. Bei der Nymphchenkonkurrenz hat sie es sicherlich nicht leicht mit Jürgen. Welchen Typ sie wohl noch kriegen mag? Eher keinen, schätze ich ihre Situation relativ nüchtern ein; wahrscheinlich hat sie dem «wir leben poly» eher notgedrungen zugestimmt, um Jürgen nicht ganz zu verlieren. Mal wieder bestätigt sich meine langjährige Erfahrung, dass alle devoten Frauen eher zur Leibesfülle und damit einhergehender Unattraktivität neigen, sofern man nicht ein Liebhaber von Rubensfiguren ist.
Eine Welle des Mitleides überschwemmt mich.
«Wann hast du denn das letzte Mal gedurft, Susi?»
Die Angesprochene zuckt sichtlich zusammen; ich scheine voll ins Schwarze getroffen zu haben.
«Weiß ich nicht mehr so richtig», murmelt sie.
Genau so habe ich mir das gedacht. Zorn wallt in mir auf, ob der absoluten Freiheiten, die Jürgen zu haben scheint, und die er offensichtlich auch auslebt, ohne Rücksicht auf Verluste. «Hast du überhaupt schon mal mit einem anderen Mann, seitdem du mit Jürgen zusammen bist?»
«Ich – ich glaube nicht», flüstert Susi.
«Und Jürgen?»
«Der hat, glaube ich, immer was …» Ihre Stimme wird leise.
Oh je. Die Arme. Gleich beginnt sie, zu heulen.
Mir wird schlecht. Ich muss was tun. Quatsch, Susi ist doch selber schuld, dass sie sich so einen Typen wie Jürgen antut. Und das alles unter dem Deckmäntelchen »Wir sind poly, wir hauen uns, wir ficken querbeet und wir sind ja so modern.» Apellebene: ‹Wage mal auch nur etwas dagegen zu sagen, dann stellst du dich durch deine altmodischen Parolen wie Achtsamkeit und Liebe und Treue selbst ins Abseits.›
Susi ist selbst Schuld. Es ist nicht mein Problem. Ich kann ihr nicht helfen, ich muss mich da raushalten. Sie muss es selbst ändern, so sie es denn wollte.
Ich greife zur monströsen Kakaotasse und schlürfe genießerisch den Rest der süßen Flüssigkeit, lecke anschließend noch die überschüssige Sahne vom Löffel, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.
«Hast du Lust, morgen mit mir ins Blue Bayou zu gehen? Das ist der Club auf der Bergisch Gladbacher Straße.»
Susi schielt mich mit Tränen verhangenen Augen an.
«Was für ein Club ist das?»
«Ein Swingerclub. Nette Männer, die dich bestimmt gerne einmal verwöhnen würden.»
Sie schüttelt den Kopf. «Mich doch nicht», glaube ich zu hören.
Scheint ziemlich zwecklos zu sein, ihr das schmackhaft zu machen.
«Geht es dir gut, Susi? Schau mich mal an!»
Sie tut es, und schnieft, quält sich ein Lächeln ab. «Ja, schon in Ordnung, danke.»
«Dann würde ich vorschlagen, dass du es dir bis morgen überlegst. Du kannst mich ja anrufen. – Ich muss jetzt los. Ich hab noch etwas vor heute Abend.»
Ich winke dem Ober, der auch prompt kommt: «Zahlen, bitte.»
«Alles zusammen?»
«Ja, bitte.»
Ich begleiche die Rechnung, ziehe mich an und werfe einen Blick auf die Uhr. Verdammt, schon so spät. Ich werfe Susi eine Kusshand zu, die sie gezwungen-fröhlich erwidert. Im nächsten Augenblick bin ich aus der Tür.


Nebelland
Ein SM-Krimi
Autor: Pearl
Taschenbuch
ISBN: 978-3-939970-24-8
Subskriptionspreis für Vorbestellungen bis Ende August: 12,90 Euro
Danach: 15,90 Euro
Bestellbar hier: info@con-dedizione.de
info@con-dedizione.com
www.con-dedizione.de
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Donnerstag, 25. März 2010

Messe Aachen - Kunst der natürlichen Sinnlichkeit


con dedizione und Pearl ist in Aachen, am 29/30. Mai: www.nab-event.de

Kunst der natürlichen Sinnlichkeit:

Im schönen und attraktiven Ambiente der Kurpark-Terrassen haben Besucher die Möglichkeit sinnbelebende Dinge zu sehen und zu erleben.
Grund dieser Ausstellung war, eine Plattform zu finden, bei der das Thema Sinnlichkeit anspruchsvoll in Szene gesetzt werden kann um sich diesem auf natürliche Weise anzunähern.
Hierzu werden themenbezogene Werke und Waren von Künstlern, Herstellern und Anbietern präsentiert.

Hauptintention ist :
- nicht einem Trend zu folgen, sondern alle Möglichkeiten auszuschöpfen den Besuchern einen Ort zu bieten auf dem sie sich selbst und die eigene Sinnlichkeit mit Hilfe der dort ausgestellten exclusiven Einzelstücke, Exponate oder Waren
neu entdecken oder einfach den Horizont erweitern können.
- in dieser schnellen und mit Druck belasteten Zeit, einen Weg zu finden dem Geniessen wieder Raum zu geben

Die Messe bietet u.a.
- Künstlern eine Möglichkeit ihre Exponate aus dem Bereich der Sinnlichkeit zu präsentieren
- Anbietern ein breit gefächertes Sortiment, das alle Sinne anspricht bzw. weckt vor zu stellen
- Besuchern sinnliches Erleben von Atmosphäre, umhüllt von traumhaften Düften, betrachten aussergewöhnlicher Werke, Waren und Darstellungen zu ermöglichen und vielen weiteren ...

Besuchen Sie unseren Stand: www.con-dedizione.de
Erotische Lesungen sind an beiden Messetagen vorgesehen.

Donnerstag, 18. März 2010

Grau

GRAU


Ich liebte ihn, ich liebte ihn, ich liebte ihn. Seine funkelnden grauen Augen, damals am See, kaum, dass ich sie sah, liebte ich ihn.
Später trieb er mich quer durch seine Zimmer, und ich liebte ihn. Später ließ er mich zappeln, leiden, warten, und ich liebte ihn.
Woher nahm er die Gewissheit, dass ich es so und nicht anders brauchte? Doch genau dafür liebte ich ihn.
Schon an diesem verregnet-nebligen Morgen, schon der erste Blick in diese Augen, und es war klar, was aus mir werden würde. Liebte ich ihn da bereits? Ich weiß es nicht. Genauso dunkelgrau wie sein feucht schimmernder langer Wettermantel waren seine brennenden Augen, die mich magisch anzogen, als seien sie der einzig relevante Punkt an diesem Morgen, an diesem See. Wie im Traum stellte ich mein Rad ab, ein erneuter Blick, stumm ging ich auf ihn zu. Ich glaube, er sagte einen Satz, ähnlich wie: «Du bist gekommen», so genau habe ich es nicht mehr in Erinnerung. Was zählten Worte in diesem Moment, denn ich liebte ihn, irgendwie. Oder was war das, was mich zu ihm hinzog, dieses Band, diese Magie?
Kurz strich er mir übers Haar, dann der Griff in den Nacken, und wie selbstverständlich ging ich in die Knie. Öffnete seine Hose, tat, was ich tun konnte, bis sein: «genug, Schlampe», mich stoppte. Wieder der Griff, diesmal ins Haar, er zog mich hoch. «Du weißt, was du bist», schienen diese jetzt stahlgrauen Augen auszudrücken, aber stattdessen vernahm ich den Befehl: «Zieh dich aus.»
«Wie, hier, jetzt?»
Für einen flüchtigen Moment dachte ich daran, was passieren würde, wenn ein Spaziergänger vorbei kommen würde, aber bei dem Wetter war das eher unwahrscheinlich. Ein feiner, alles durchdringender Nieselregen benetzte mittlerweile die Vegetation, den nass glänzenden grauen Mantel des Fremden, alles um uns herum, an diesem Morgen, an diesem See.
«Ja, hier, jetzt. Ich will deine Titten wie Euter durch den Dreck ziehen, ich will, dass du über den Schlammboden kriechst, bis dir klar wird, was du bist.»
Möglich, dass ich noch einmal nachfragte, aufbegehrte, schwach wohl nur, denn mein Schicksal schien mir besiegelt, möglich aber auch, dass ich es nicht mehr tat.
«Runter mit den Klamotten.»
Wie in Trance legte ich meine Sachen ab. Kalt? Nein. Nur noch diese hart-grauen Augen.
«Auf den Boden!»
«Auf alle Viere!»
«Nase in den Dreck!»
«Beine breit!»
Lederbekleidete Beine neben mir, Stimme über mir, weiter. Nass war es. Uneben war es. Schlammig war es.
«Die Titten in den Matsch! Richtig über den Boden schleifen lassen.»
Ich spürte seine Stiefelspitze am Arsch. An meiner weit auseinander klaffenden Fotze.
«Ah, mein kleines Schweinchen ist schon geil, wie schön, das zu sehen.»
Und ich liebte ihn. Was damals begann, dort am See, an diesem nebligen, nieselgrauen Morgen, was bereits da in Ekstase endete, nachdem er mich stundenlang, wie es mir schien, durch den Dreck hatte robben lassen, und anschließend genommen hatte, wo er wollte, setzte sich fort, wann und wo er es wollte. Einen Zettel mit seiner Telefonnummer fand ich in meinen Schuhen, als ich mich danach, völlig erschöpft, im immer noch spiegelglatten silbriggrauen See gereinigt und angezogen hatte. - Wieso war die Wasseroberfläche bloß so ruhig, nach dem Erdbeben, welches ich erlebt hatte? - Einmal rief ich ihn an, von dem Zeitpunkt an befahl er, wann, wie, wo wir uns trafen, und ich liebte ihn.
Manchmal noch, nach einem vorsichtigen Blick in seine nonchalantgrauen Augen, fragte ich ihn: «Warum tust du das?»; seine Antwort war meist dieselbe: «Damit dir klar wird, was du bist.» Einmal noch gewährte er mir auf meine Frage Einblick in das, was er lächelnd ‹seine Erkenntnis› nannte: «Es ist deine Bestimmung. Ich reiße dir alle Fassaden herunter, bis du nur noch du selbst bist, bis du endlich, endlich deine Vernunft, deinen Verstand verlierst. Und dann bist du gefügig. Weiß der Himmel, wer dich so verbockt hat, aber erst dann bist du weich wie Wachs, so, wie ich es liebe. Und dafür sorge ich, das kannst du mir glauben.»
Ich glaubte ihm. Er brauchte mich nicht mehr im Nacken herunter zu drücken, ich sank automatisch auf die Knie, seine wissenden grauen Augen über mir.
Und, ich liebte ihn.

copyright Pearl
con dedizione - Verlag für Erotische Literatur, Koeln

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Samstag, 23. Januar 2010


Meine Geschichte des Tages:

copyright: con dedizione-Verlag, Köln
auch erschienen im Buch: "Durst - Texte und Bilder der Sehnsucht 2"
ISBN: 978-3-939970-22-4
von: Pearl


EPISODE

Seine Augen sind weit geöffnet, als würde er durch mich hindurch sehen. Vergeblich suche ich in diesem Blick nach einem Schimmer von Wärme.
Er ist mir gefolgt, und zu spät habe ich es bemerkt.

Vor einer Stunde noch saß ich in der Bar, bin danach spazieren gegangen. Jeder Winkel dieses Parks ist mir vertraut. Hier hat die Stille der Nacht normalerweise ihren eigenen Klang. Aber heute war ich irgendwie abgelenkt.
Der neue Barmixer ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Kein einziges Wort hat er mit mir gespro-chen. Was verwunderlich ist, ich kenne es anders. Von meinem Platz aus habe ich ihn bei der Arbeit beobachtet. Dabei das feine Spiel seiner Muskeln verfolgt. Sein Unterarm zeigte ein seltsames Tattoo: Einen Tiger, der mit einem Drachen kämpft. Er jedoch würdigte mich keines Blickes.

Ein kräftiger Windstoß fegt meine Gedanken weg, und ehe ich reagieren kann, hebt sich mein Rock. Einen kurzen Augenblick lang entblößt er meine Schenkel, und vieles mehr.
«Heb ihn wieder hoch!»
Die Stimme des Mannes trifft mich wie ein Peitschenschlag. Unwillkürlich stoppe ich, trete einen Schritt zurück und stoße mit dem Rücken gegen einen dicken Baumstamm. Im selben Moment fällt der Rock zurück. Erleichtert fühle ich, wie sich der Stoff schützend um meinen Leib schmiegt.
Des Fremden untere Gesichtshälfte ist durch ein schwarzes Tuch verdeckt, doch seine sichtbaren Züge verragen ein Grinsen. Ein stiller Triumph, als gehorche ihm der Wind; eine offene Selbstge-fälligkeit, die mich maßlos ärgert.
«Heb den Rock hoch, sag ich dir», wiederholt er, diesmal drohender, kommt mir dabei deutlich näher. Unfähig, etwas zu entgegnen, fühle ich meinen hektischen Herzschlag, meinen schneller werdenden und hörbar gehenden Atem. Gleichzeitig erfüllt mich eine seltsame Wärme, breitet sich pfeilartig in mir aus. Von dort. Von meinem Schoß. Er pocht. Im Rhythmus meines Atems.

Viel zu lange zögere ich. Eine kräftige Hand erfasst meinen Hals, drückt meinen Kopf gegen das Holz des Baumes. Die andere Hand berührt meine Schenkel und gleitet langsam daran empor. Instinktiv presse ich meine Beine zusammen. Bis mich der Schlag trifft. Mitten ins Gesicht.
Er greift grob in mein Haar und schüttelt meinen Kopf, als wolle er einen Whiskey mixen. Wie verrückt muss ich sein, da an den anderen zu denken?
Dann zieht er mich an sich und flüstert mir ins Ohr:
«Ich will dich jetzt haben. Ohne Widerstand, klar?»
Sein verdeckter Mund gibt seinen Worten einen dumpf-bestimmenden Klang. Ich blicke ihn an, bin irritiert. Hinter mir der harte Baum, vor mir der Mann. Unmissverständlich, was er will. Gefan-gen zwischen Scylla und Charybdis.
Aber er lässt mir keinerlei Zeit mehr. Mustert meinen Leib und herrscht mich an:
«Beine breit und Rock hoch. Nochmals sage ich es nicht.»
Er lässt von mir ab, tritt einen Schritt zurück. Gebannt starre ich ihn an. Sehe, wie er seine rechte Hand drohend erhebt, als wolle er jeden Moment erneut zuschlagen, sehe den Ärmel seiner schwar-zen Lederjacke leicht nach unten rutschen und einen Teil seines kräftigen Unterarms entblößen. Sehe schließlich den Tiger, der mit einem Drachen kämpft.

Ein sanfter Wind streicht über meinen Venushügel, als ich meinen Rock hebe. Die Stille der Nacht klingt heute etwas anders.

Copyright: con dedizione-Verlag, Köln
Pearl, aus: "Durst -Texte und Bilder der Sehnsucht 2", ISBN: 978-3-939970-22-4



Sonntag, 3. Januar 2010

Gedicht zum Neuen Jahr: Sinne

SINNE

Einst bestand ich
aus Augen zum Sehen
aus Ohren zum Hören
eventuell Zunge, um Essen zu schmecken.

Dass Fingerspitzen ertasten
dass Lippen erforschen
dass Zunge berührt
dass Haut erschauert
dass Haut erzittert
dass Haut schweißnass unter deinen Händen
erglüht,
sich mit all ihren Poren
nach dir verzehrt
und Sättigung findet,
ist vollkommen,
allumfassend,

ich Bin.

Pearl